EINE DOKUMENTATION
Panorama Brilon Wald
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Bau und Streckeneröffnung Der 1.393 Meter lange Elleringhauser Tunnel, der kurz vor dem Bahnhof Brilon mitten im Wald endete wurde zwischen 1868 und 1872 gebaut. Die „Obere Ruhrtalbahn“ wurde von der Bergisch-Märkischen Eisenbahn- Gesellschaft (BME) in vier Abschnitten erstellt. Der 65,88 Kilometer lange letzte Streckenabschnitt von Bestwig nach Warburg wurde am 6. Januar 1873 in Betrieb genommen. Schon 1872 wurde bereits mit den Bauarbeiten am Empfangsgebäude samt Güterschuppen und Laderampe sowie einigen Bahnhochbauten begonnen.

Das Empfangsgebäude Brilon Wald

Das zweistöckige, mehrgliedrige Stationsgebäude auf T-förmigem Grundriss besaß einen giebelständigen Gebäudeteil, am dem ein traufenständiger Gebäudeteil angebaut wurde. Nach Norden waren in gleicher Weise, jedoch nur einstöckige Anbauten entstanden. Das verschieferte Gebäude besaß Satteldächer, deren Dachgiebel mit vertikalen Brettern verschalt sowie mit einer Holzschnitzerei versehen waren. Alle Rechteckfenster hatten eine Konsolüberdachung an den Dachfirsten. In dem zweigeschossigen Gebäudeteil gab es zwei Wartesäle und im Obergeschoss Dienstwohnungen für die Bahnbediensteten. Weitere Dienstzimmer befanden sich in den eingeschossigen Gebäudeteilen. Die Verbindung in die Stadt Brilon erledigte eine Postkutsche. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen 1880 erhielt die „Hüstener Gewerkschaft“ einen Gleisanschluss für ihre Fabrik zur Holzkohleherstellung. Der Bahnhof Brilon-Corbach wurde in Brilon umbenannt. Für den zweigleisigen Ausbau begannen 1874 größere Umbaumaßnahmen. Erst mit der Eröffnung der Nebenbahn nach Paderborn am 1. Juli 1900 (Almetalbahn) bekam die Stadt Brilon (heute Brilon Stadt) einen Bahnanschluss. Der Bahnhof wurde in Brilon Wald umbenannt. Die Gleisanlagen wurden entsprechend dem Verkehrsaufkommen erweitert. Eine Drehscheibe und ein neuer Wasserturm, sowie zwei Stellwerksgebäude kamen um 1900 zum Einsatz. 1913 begannen die Baumaßnahmen für ein neues Stationsgebäude. Mit Eröffnung der Eisenbahnverbindung nach Wabern am 12. Oktober 1914 erhielt der Bahnhof ein neues Empfangs- und zwei neue Stellwerksgebäude. Das alte Stationsgebäude und die Stellwerke wurden 1913 abgerissen. Am 31. Oktober 1914 eröffnete die Preußische Staatsbahn (P.St.B) den 7,08 Kilometer langen Streckenteil von Willingen nach Brilon Wald. Das zweite Empfangsgebäude Das in der Bauabteilung von Corbach entworfene, mehrgliedrige Stationsgebäude in Seitenlage mit asymmetrischen Komponenten des Heimatstils, hatte einen einstöckigen, traufenständigen Seitenflügel mit Dachgauben, der jeweils durch einen zweistöckigen, giebelständigen Gebäudeteil abgeschlossen wurde. Die Gebäudeteile verfügten über Satteldächer. Im Süden schloss sich ein einstöckiger Fachwerkbau mit Walmdach und im Norden ein einstöckiger Anbau, neben dem ein Treppenturm zum Ober- und Dachgeschoss führte, an. Alle Fenster und Türen waren rechteckig und besaßen einen roten Sandsteinrahmen. Der Zwischenbau an der Gleisseite hatte einen arkadenförmigen Vorbau mit Rundbogenöffnungen sowie an der Ortsseite ein Eingangsportal aus rotem Sandstein. Ein Güterschuppen aus Backstein mit großer Laderampe war im Nordkopf entstanden. Gegenüber den Gleisen war ein Stellwerksbau [Bo] errichtet worden. Im Südkopf entstand ein weiteres Stellwerksgebäude für den Fahrdienstleiter. Die zwei Inselbahnsteige, die über einen Personentunnel mit dem Stationsgebäude verbunden waren, besaßen lange, einstöckige und verglaste Wartehallen mit Treppenabgängen sowie mit flachem Walmdach. Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse II. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen Der Personenverkehr auf der Strecke nach Paderborn wurde am 29. September 1974 eingestellt. 2007 sanierte die Deutsche Bahn AG (DBAG) die Gleise bis zum Gleisanschluss der Firma Egger. Der zehn Kilometer lange Anschluss zur Firma Egger wird seitdem von der DB Cargo Deutschland und der WLE genutzt. Am 11. Dezember 2011 wurde der Personenverkehr zwischen Brilon Wald und Brilon Stadt wieder aufgenommen. Am 28. Mai 2013 kaufte ein privater Investor das Empfangsgebäude und begann mit der denkmalgerechten Sanierung des Gebäudes im Stil der „Wilhelminischen Zeit“. Die Arbeiten wurden 2020 abgeschlossen. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude steht unter Denkmalschutz und wird als Hotel, der Güterschuppen als Tagungsstätte genutzt. Es wurde, auch Dank öffentlicher Gelder, in den Zustand von 1913 gebracht.
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Bahnstation Brilon Wald

Möhnetalbahn Soest Brilon Wald
Bilder Brilon-Corbach
Bahnhof 1873
Luftaufnahme
Bahnhof um 1900
Bahnhof 1873 Bahnhof um 1900 ahnbauten B Güterschuppen