EINE DOKUMENTATION
Panorama Brühl-Kierberg
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Bau und Streckeneröffnung Die 30,07 km lange Eisenbahnstrecke von Kalscheuren über Librar nach Euskirchen wurde am 1. Oktober 1875 in Betrieb genommen. Die Konzession hatte die Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft (RhE).

Das Empfangsgebäude Kierberg

Gustav von Mevisen war schon lange der Präsident der Kölner Handelskammer, aber auch gleichzeitig der Präsident der RhE. Auf Betreiben der Aktionäre der Eisenbahngesellschaft und deren glänzender Wirtschaftslage sollte nach Potsdamer Vorbildern ein herrschaftlicher Palast in Kierberg entstehen. So wurde der Architekt Lemke mit der Planung des Gebäudes beauftragt. Es sollte die herausragende Stellung der RhE unterstreichen. 1877 wurde es in einem Park mit seltenen Bäumen, Laubengängen, Terrassen und Musikhalle eröffnet. Das Stationsgebäude im Stil einer großbürgerlichen Villa weist Elemente aus der Antike und Renaissance auf. Auf dem Aussichtsturm hatte man einen großartigen Ausblick über das Rheinland. Für das Abstellen des kaiserlichen Zuges wurde eigens ein Abstellgleis verlegt. Von Kierberg aus fuhr Kaiser Willhelm I. zum Brühler Schloss, um von dort zum jährlichen Kaisermanöver zu reisen. Für den Güterverkehr war der Bahnhof nur eingeschränkt nutzbar, da er keine Kopframpe (OK) besaß. Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse III. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen Der Erfurter Brikettfabrikant Herman Gruhl gründete zusammen mit Hermann Bleibtreu die Braunkohlegewerkschaft Bleibtreu. Sie kauften 1872/73 Braunkohlegrubenfelder, die aber nicht abgebaut wurden, denn sie spekulierten auf den Bau der Eifelstrecke bei Brühl. 1892 begannen die Gruhlwerke in seiner Brikettfabrik mit der Produktion. Sie wurden über den Bahnhof Kierberg, von dem ein Gleisanschluss zum Grubenbahnhof bestand, abtransportiert. Den Bahnhof erweiterte man auf sieben Gleise. Herman Gruhl zog in der gleichen Zeit nach Brühl. Ab 1901 wurde erstmals das Bahnhofsrestaurant verpachtet. 1904 erfolgte der zweigleisige Ausbau der Strecke. Mitte der 1960er-Jahre wurden die Braunkohletagebaue stillgelegt, die Gleise des Bahnhofs zurückgebaut. 1977 verkaufte die Deutsche Bundesbahn (DB) das Empfangsgebäude und baute einen Inselbahnsteig mit Personentunnel und einem kleinen Warteraum am Treppenabgang. Seit 1984 steht das Stationsgebäude unter Denkmalschutz. 2005 wurde das Gebäude zum Verkauf angeboten. 2007 modernisierte die DB die Bahnsteiganlagen. 2016 wurde der Haltepunkt in Bühl-Kierberg umbenannt Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude ist in einem guten Zustand und wird von einem Restaurant genutzt. Die Parkanlage ist gepflegt und frei zugänglich.
Bilder Kierberg
Bahnhof 1897
Luftaufnahme
Bahnhof 1897 Gleisseite
PANORAMA Bahnhof 1897 Gleisseite Bahnhof 1897 Filmbild Brühl-Kierberg Eifelstrecke Hürth-Kalscheuren Ehrang Planung und Konzession

Bahnstation Kierberg