Bau und StreckeneröffnungDie badische Stadt Bruchsal erhielt seinen Bahnhof am 10. April 1843 mit Eröffnung der 42,2 Kilometer langen Hauptbahn zwischen Heidelberg und Karlsruhe zunächst in 1.600 mm Breitspur.Die dreigleisige Bahnstation besaß eine Drehscheibe und einen einständigen Lokschuppen mit Vorwärmanlage und Wasserreservoir.
Das Empfangsgebäude Bruchsal
Das nach Plänen des Architekten Friedrich Eisenlohr errichtete badische Stationsgebäude (Abbildung oben rechts badisches links württembergisches Stationsgebäude). Das schlichte und lang gestreckte badische „Verwaltungsgebäude“ war nur von einem Dachreiter mit Bahnhofsuhr gekrönt (ähnlich dem Gebäude von Heidelberg). Auf dem Hausbahnsteig und an den übrigen Seiten dienten die hallenartigen Vordächer als Bahnsteigüberdachung.Das repräsentative württembergische „Administrationsgebäude“ mit dreigeschossigen Seitenrisaliten und Details mit barocker Architektur hob sich grundsätzlich vom badischen „Verwaltungsgebäude“ ab (Abbildung oben rechts badisches links württembergisches Gebäude).Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Bedingt durch die unterschiedlichen Spurweiten besaß der Bahnhof zunächst drei verschiedene Gleise mit Breit-, Normal- und Doppelspur. Diese Situation wurde erst durch den Bau der Strecke von Mannheim am 26. März 1855 durch das Umspuren auf 1.435mm beseitigt.•Am 1. Oktober 1853 wurde die 14,89 Kilometer lange Strecke nach Bretten zur Württembergischen Westbahnfertiggestellt. Die Westbahn verfügte über ihren eigenen Württembergischen Bahnhof, der sich östlich des Badischen Bahnhofs befand. •Am 23. November 1874 folgte die 22,05 Kilometer lange Strecke nach Graben-Neudorf und weiter zur bayerischen Landesgrenze. Baden kaufte den Streckenabschnitt Bruchsal - Bretten von Württemberg zurück und ließ ein neues Empfangsgebäude im Stil der Neonrenaissance bauen.•Baden kaufte 1879 die Strecke nach Bretten den Württembergern ab. Der „Württemberger Bahnhof“ wurde dann zum Bahnhof Bruchsal.•Am 5. März 1896 eröffnete die 15,23 Kilometer lange und private Katzbachbahn zwischen Bruchsal und Odenheim.•Am 3. September 1900 wurde die Katzbachbahn nach Hilsbach verlängert.•Am 15. Mai 1900 eröffnete der neue Bahnhof seine Pforten. Der alte fand Verwendung als Verwaltungsgebäude.•1903 wurde eine Schleife für den Güterverkehr gebaut, damit die Güterzüge den Bahnhof umfahren konnten.•1913 bauten die Großherzoglich Badische Staatseisenbahnen (Bad.St.B.) ein neues Maschinenhaus.•Am 1. März 1945 wurde das Stationsgebäude und das Maschinenhaus zerstört.•1958 installierte die DB im Bahnhof eine Oberleitung.
Das dritte Empfangsgebäude
Bruchsal gehörte zu den Bahnhöfen, die nach dem Krieg neue Empfangsgebäude im typischen Baustil der Nachkriegszeit erhielten. Der in mehreren Bauabschnitten erstellte Neubau wurde 1959 von der Deutsche Bundesbahn (DB) eröffnet. Der zweistöckige Flachbau wurde in mehreren Bauabschnitten errichtet. Im Erdgeschoss gab es eine Schalterhalle mit Fahrkarten- und Gepäckschaltern sowie ein Zugang zur Bahnhofsgaststätte. Hinzu kam ein viergeschossiger Querriegel, der an der Gleisseite ein Stellwerk besaß.Weitere Ausbauten•Bis 2002 gab es mehrere kleine Um- und Ausbauten am Stationsgebäude.•Das Empfangsgebäude wurde im August 2002 saniert und die Gleisanlage auf das Notwendige zurückgebaut.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDas Empfangsgebäude ist im Zustand von 1959 weitgehend erhalten geblieben.
Die Eisenbahn “kam” am 10. April 1843 nach Bruchsal. Also acht Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Bruchsal hatte zu diesem Zeitpunkt 9.096 Einwohner (Ende 2022 waren es 46.587 Einwohner).
Luftaufnahme
Bilder Bruchsal
Badischer Bahnhof um 1855
Bahnhof 1959
Bahnhof 1900
Bahnstation Bruchsal
Bruchsal Bf - RBRB3 : 161B2 : KS24-Aug02
Planung und KonzessionDurch Badisches Gesetz vom 29. März 1838 (Badisches Staats- und Regierungsblatt XIV vom 2. April 1838 Seite 121) erhielt Baden die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Heidelberg Hbf - Wiesloch - Walldorf - Bruchsal - Durlach - Karlsruge Hbf.Durch Staatsvertrag zwischen Württemberg und Baden vom 4. Dezember 1850 (Badisches Regierungsblatt Nr XLIV Jahrgang 1851 Seite 519) erhielt Württemberg die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Bretten - Bruchsal.Die von den Württembergischen Staatseisenbahnen auf Grund des Staatsvertrages vom 4. Dezember 1850 auf badischem Gebiet erbaute und auch betriebene Strecke Bretten - Bruchsal wurde durch Zusatzvertrag vom 15. November 1878 zu vorgenanntem Staatsvertrage von den Badischen Staatseisenbahnen angekauft und am 15. Oktober 1879 übernommen (Württembergisches Regierungsblatt Jahrgang 1879 Nr 8)Durch Staatsvertrag zwischen Baden und Bayern vom 23. November 1871 (Badisches Gesetz- und Verordnungsblatt Jahrgang 1872 Nr XVI Seite 176) erhielten die Badische Staatseisenbahnen die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Bruchsal - Graben-Neudorf - Rheinsheim - (bayerische Landesgrenze)